Zorn

Historische Ortsnamen: Zorn (um 1195), Zorne (um 1260)

In „Zorne“ hatte Werner von Bolanden 1189/90 einen halben Hof von den Grafen von Katzenelnbogen zu Lehen. Die Bezeichnung des Dorfes bezieht sich vielleicht auf den Bach, an dem es lag. Nicht lange nach 1300 gab es in Zorn eine Kirche. 1335 hatte die Familie Biz von St. Goar das grundherrliche Gericht zu Zorn, Nauroth und Hilgenroth von den Grafen von Katzenelnbogen zu Lehen und gaben dies 1360 an die von Waldeck weiter. 1667 hatten die Jesuiten und die Familie Nordeck in St. Goar noch Anspruch auf die Einkünfte: Korn, Hafer, Kapaune und Hühner.

Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, ob ein Edelfreier namens Heinrich von Zorne, der vor 1131 starb, hier seinen Sitz hatte. Die „Alte Schanz“ südlich des Dorfes kann eine frühe Turmburg gewesen sein. Dieser Heinrich war möglicherweise der Stammvater der Grafen von Sayn im Westerwald. Zum Gericht Zorn zählte auch der 1504/1506 zuerst genannte Hof Schönberg, der dem Kloster und späteren Hospital Gronau gehörte. Er wurde 1818 der Gemarkung Langschied zugeteilt.

Zorn war am 12. Juli 1866 Schauplatz der „Schlacht bei Zorn“. In dieser gab es auf nassauischer Seite einen Gefallenen, Philipp Peter Ludwig aus Miehlen, der in Kemel beerdigt wurde.

Zorn entwickelte sich im Laufe seiner Geschichte von 19 Hausgesäßen (1583) über 8 Haushalte (1667) zu 352 Einwohnern (1871) und 413 Einwohnern (1970) zu heute 441 Einwohner (2014).