Springen

Springen und die Riesenmühle im Wispertal

Historische Ortsnamen: Drinspringen (1108; Kop. 14./15. Jh.), Drinsprunge (1344), Dreyspringen (1599)

Der historische Ortsname von Springen enthält den Hinweis „zu den dryn springen“, was „zu den drei Quellen“ bedeutet.

Erzbischof Konrad von Mainz kaufte 1187 den Hof von Springen, der in dieser Überlieferung als Drissungen genannt ist, von Graf Ruppert von Nassau zurück. 1551 hatte die Familie von der Leyen von 14½ Mainzer Huben (Bauernhöfe von je 30 Morgen [Flächenmaß von 2500-3500 m² oder ca. 36.250-50.750 m²]) Korn- und Haferrenten. Die Leyenschen Erben, die Herren von Schönborn, besaßen 1662 in Springen ein kleines Hofgut und die Grafen von Schönborn-Wiesentheit hatten dort 1896 noch beträchtlichen Besitz.

Springen war eines der Industriedörfer im Taunus. Auf der Grundlage ausgedehnter Schafhaltung hatte sich eine bedeutende Wolltuchherstellung entwickelt. Tücher aus Drispringen wurden beispielsweise 1555 zu gutem Preis in Augsburg gehandelt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde das Gewerbe fast vollständig aufgegeben.

Springen entwickelte sich im Laufe seiner Geschichte von 24 Hausgesäßen (1583) über 12 Untertanen (1667) zu 369 Einwohnern (1846) sowie 263 (1970) und heute 477 Einwohnern (2014).