Mappershain

Mappershain und der Erlenhof

Historische Ortsnamen: Meinfrishain (um 1260), Meufershan (um 1360), Meiberschane (1526), Maybershain (1629), Mabershain (1774)

Der älteste bekannte Name „Meinfrishain“ bezieht sich auf eine von einem Hain umschlossene Ansiedlung des Meinfried. Auch Mappershain gehörte zum Vierherrischen Gericht und Kirchspiel Altenberg. Über Jahrhunderte fanden die Beerdigungen auf dem weit entfernten Friedhof auf dem Altenberg statt, deswegen hieß der Weg dorthin „Totenweg“. Die Kinder gingen 1767 schon seit 50 Jahren nach Kemel in die Schule, obwohl die Gemeinde 1756 bereits ein eigenes Schulhaus hatte. Oberhalb von Mappershain liegt die Quelle der Wisper, die in den Rhein fließt, auf der anderen Seite der auf der Wasserscheide verlaufenden Bäderstraße entspringt am Erlenhof der Dörsbach, der in die Lahn entwässert.

Mappershain entwickelte sich im Laufe seiner Geschichte von 10 Hausgesäßen (1526) über einen Leerstand des Dorfes (1658) zu 214 Einwohnern (1871) und 180 Einwohnern (1970) zu heute 239 Einwohnern (2014).

Der Erlenhof war Stammsitz einer Familie von den Erlen (de Erlehe (1151?), zu den Erlin (1420), Nerner Hof (um 1760)). 1687 wurde der gänzlich wüste Hof an den reformierten Prediger Johann Bernhard Delph in Kemel verkauft, der dort 1685 den ersten reformierten Gottesdienst hielt; 1731 kam der Hof an Major von Kitzel. 1810 wurde der Hof durch Friedrich von Eck erworben, der 1811-13 das neue Wohnhaus in Pisé-Bauweise errichten ließ und den Hof als landwirtschaftliches Mustergut führte. 1845 ging der Hof an die nassauische Domänenverwaltung mit Verpachtung des Hofgutes an Johannes Spring und Nutzung des Herrenhauses als Dienstsitz der Oberförsterei.